Andrea Kumpe zieht alle Register
Das Allegro aus der 6. Symphonie von Charles-Marie Widor (1844-1937) mutete mit seinem pompösen Beginn durchaus barock an und war sehr weiträumig angelegt. In seiner Vielfalt war das Stück für die Klangmöglichkeiten der Riegel-Orgel wie geschaffen, und Andrea Kumpe gelang es auch, diese Klangmischungen genau auf die einzelnen Abschnitte abzustimmen. Das Andante des gleichen Komponisten führte diese Linie fort: Die absteigende Begleitung und die sich emporschwingende Melodie entwickelten sich natürlich, und die wechselnde Dichte von Klang und Harmonie entfaltete sich mühe- und bruchlos.
Präludium und Fuge in D-Dur von Johann Sebastian Bach (1685-1750) stellt zunächst kraftvolle Dramatik gegen italienische Lässigkeit: ein Konzertsatz mit Concertino-Tutti-Effekten wurden von zwei Teilen eingerahmt, die von kühnen Harmoniewechseln und schnellen Läufen geprägt waren. Andrea Kumpe ließ der Musik Zeit, sich zu entwickeln. Nicht spielerische Virtuosität stand im Vordergrund, sondern die virtuose Konstruktion und Entwicklung der Polyphonie. Nicht weniger gefiel Bachs Choralvorspiel zu „Dies sind die heil’gen zehn Gebot“, das sich schreitend entfaltete.
Intensiv und vielfältig
Hell, klar und nach außen gewandt zeigte sich die „Parthia III“ des aus Dürkheim stammenden Isfried Kayser (1712-1771). Die Schlichtheit und Eleganz, der stete Bewegungsimpuls und tänzerische Schwung, der sich u. a. in Ouvertüre, Gavotte, Menuet und Quique offenbarte, ließ einem das Herz aufgehen. Die oft als „süddeutsche Kleinmeister“ abgewerteten Komponisten des oberschwäbischen Barock beherrschte die „kleinen“ Formen virtuos. So war es ein Schmankerl der besonderen Art, das Andrea Kumpe hier servierte.
Das „Pièce héroïque“ von César Franck (1820-1890) stand dazu in deutlichem Kontrast. Die Melodie zu einer hämmernden Begleitung hatte etwas Forderndes, das Kopfmotiv beherrschte das Stück, und was zwischendurch nach einem harmonischen und melodischen Ruhepunkt aussah, ballte sich über einem Orgelpunkt z einem bedrohlichen Szenario zusammen, das in einer Hymne mündete, bei dem Andrea Kumpe buchstäblich alle Register zog. Auch hier hatte sie wieder die musikalische Anlage und die Klangmöglichkeiten der Orgel zur Geltung gebracht - insgesamt also ein sehr intensives, vielfältiges Konzert; eines, das von klanglicher Präzision und Feingefühl lebte.
Die Zugabe reihte sich in dieses Bild ein und beleuchtete das Glockengeläut des Big Ben von unterschiedlichen Seiten: „Carillons de Westminster“ von Louis Vierne.
Präludium und Fuge in D-Dur von Johann Sebastian Bach (1685-1750) stellt zunächst kraftvolle Dramatik gegen italienische Lässigkeit: ein Konzertsatz mit Concertino-Tutti-Effekten wurden von zwei Teilen eingerahmt, die von kühnen Harmoniewechseln und schnellen Läufen geprägt waren. Andrea Kumpe ließ der Musik Zeit, sich zu entwickeln. Nicht spielerische Virtuosität stand im Vordergrund, sondern die virtuose Konstruktion und Entwicklung der Polyphonie. Nicht weniger gefiel Bachs Choralvorspiel zu „Dies sind die heil’gen zehn Gebot“, das sich schreitend entfaltete.
Intensiv und vielfältig
Hell, klar und nach außen gewandt zeigte sich die „Parthia III“ des aus Dürkheim stammenden Isfried Kayser (1712-1771). Die Schlichtheit und Eleganz, der stete Bewegungsimpuls und tänzerische Schwung, der sich u. a. in Ouvertüre, Gavotte, Menuet und Quique offenbarte, ließ einem das Herz aufgehen. Die oft als „süddeutsche Kleinmeister“ abgewerteten Komponisten des oberschwäbischen Barock beherrschte die „kleinen“ Formen virtuos. So war es ein Schmankerl der besonderen Art, das Andrea Kumpe hier servierte.
Das „Pièce héroïque“ von César Franck (1820-1890) stand dazu in deutlichem Kontrast. Die Melodie zu einer hämmernden Begleitung hatte etwas Forderndes, das Kopfmotiv beherrschte das Stück, und was zwischendurch nach einem harmonischen und melodischen Ruhepunkt aussah, ballte sich über einem Orgelpunkt z einem bedrohlichen Szenario zusammen, das in einer Hymne mündete, bei dem Andrea Kumpe buchstäblich alle Register zog. Auch hier hatte sie wieder die musikalische Anlage und die Klangmöglichkeiten der Orgel zur Geltung gebracht - insgesamt also ein sehr intensives, vielfältiges Konzert; eines, das von klanglicher Präzision und Feingefühl lebte.
Die Zugabe reihte sich in dieses Bild ein und beleuchtete das Glockengeläut des Big Ben von unterschiedlichen Seiten: „Carillons de Westminster“ von Louis Vierne.