Orgelkonzert im Kaiserdom Bamberg
Bamberg, eine geschichtsträchtige und vom Tourismus belebte Stadt, ermöglicht mit dieser Konzertreihe 30 Minuten lang eine Oase der Stille. Es ist faszinierend, wie der Dom bis kurz vor dem Mittagsläuten von den vielen Kirchenbesuchern und Führungen geschäftig laut ist. Dann aber kehrt Ruhe ein und der Orgelklang alleine lädt zum andächtigen Lauschen oder interessierten Zuhören ein. Für mich als Organistin ein Erlebnis und eine Herausforderung zugleich, denn der Dom war zumindest an diesem Samstag nahezu voll von Konzertbesuchern.
Die Orgel selbst ist wunderschön zu spielen, sie wurde 1977 von der Orgelbaufirma Rieger/Schwarzach gebaut und 1997/98 revidiert von den Orgelbaufirmen Glatter-Götz/Owingen und Goll/Luzern. Mit 78 Registern (inkl. Glockenspiel und Marimba) auf vier Manualen und Pedal verteilt stehen einem eine breite Klangpalette mit unzähligen Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung. Höhenangst darf man an dieser Schwalbennest-Orgel nicht haben und um den Schweller bedienen zu können, braucht es schon großer Kraftanstrengung. Aber die Abendstunden, in denen ich im menschenleeren Dom alleine an der Orgel spielen konnte und die Möglichkeit, so vielen Menschen im Konzert etwas mitteilen zu können ist zweifellos ein wunderschönes und hoffentlich wiederkehrendes Erlebnis.