Französische Dellikatessen auf der Orgel
Kumpe, aufgewachsen in Obermaiselstein, hat es schon in jungen Jahren weit gebracht und pendelt momentan zwischen drei Wirkungsstätten: Freiburg, Luzern und Augsburg. Schön, dass diese gefragte Musikerin mal wieder zu ihren Wurzeln zurückkehrte und die Orgel in St. Nikolaus zum Leuchten brachte. Vom intensiven Lodern leidenschaftlicher Flammen bis zum sanften, wärmenden Glühen waren viele Faben vertreten.
Die Romantik im 19. Jahrhundert ist eine Epoche, in der die Orgelmusik stark in Frankreich weiterentwickelt wurde. Auf welche Art, darüber verschaffte dieses Programm einen guten Überblick. Es begann mit einem "Allegro appassionato" von Alexandre Guilmant (1837 bis 1911). Das war "große Oper" auf der Orgel, klangprächtig und opulent. Mit seiner "Pastorale" zog dann friedliche Hirtenidylle ein.
Mit Charles-Maria Widor (1844 bis 1937) begegnete man einem Klangtüftler, der in seiner "Symphonie Gothique" die Orgel in ein Streichorchester verwandelte: geheimnisvoll verschmelzende Klänge, durchaus auch dämonisch-abgründig und zwielichtig. Ein Spiel mit Licht und Schatten, Frieden und Bedrohung.
Der Titel "Pièce hèroique" (Heldenhaftes Stück) lässt Martialisches befürchten. Doch César Franck (1822 bis 1890) ist seiner Zeit um ein Jahrhundert voraus: kein martialisches Säbelrasseln. Dieser Held findet seinen Weg aus mystisch-heimlichen Gefilden. Es ist eine lange Suche, die in ein triumpfales, aber kitschfrei-überzeugendes Finale mündet. Ein Entwicklungsroman in Tönen.
Fast zeitgenössisch ist Maurice Duruflé (1902 bis 1986). Silbrig perlend strömt der Silberfluss seines Prelude, die anschließende Fuge berührt mit erhaben schöner Melodik. Ein Gesamtkunstwerk, dem großen Organisten Jehan Alain gewidmet, das unter die Haut geht.
Mit ihrer Musik versetzte Andrea Kumpe rund 100 Zuhörer in Begeisterung. Umso höher ist ihre Leistung einzuschätzen, da die Heizung defekt war und Kumpe mit klammen Fingern Virtuoses leistete.
Verständlich, dass sie es deshalb bei einer kleinen, charmanten Miniatur als Zugabe belies: dem "Ancient Mariner" (Seemann alter Zeit) von Edwin Lemare. Eine erstaunliche Organistin, die viel zusagen hat und hoffentlich bald wieder im Oberallgäu zu erleben ist.
Die Romantik im 19. Jahrhundert ist eine Epoche, in der die Orgelmusik stark in Frankreich weiterentwickelt wurde. Auf welche Art, darüber verschaffte dieses Programm einen guten Überblick. Es begann mit einem "Allegro appassionato" von Alexandre Guilmant (1837 bis 1911). Das war "große Oper" auf der Orgel, klangprächtig und opulent. Mit seiner "Pastorale" zog dann friedliche Hirtenidylle ein.
Mit Charles-Maria Widor (1844 bis 1937) begegnete man einem Klangtüftler, der in seiner "Symphonie Gothique" die Orgel in ein Streichorchester verwandelte: geheimnisvoll verschmelzende Klänge, durchaus auch dämonisch-abgründig und zwielichtig. Ein Spiel mit Licht und Schatten, Frieden und Bedrohung.
Der Titel "Pièce hèroique" (Heldenhaftes Stück) lässt Martialisches befürchten. Doch César Franck (1822 bis 1890) ist seiner Zeit um ein Jahrhundert voraus: kein martialisches Säbelrasseln. Dieser Held findet seinen Weg aus mystisch-heimlichen Gefilden. Es ist eine lange Suche, die in ein triumpfales, aber kitschfrei-überzeugendes Finale mündet. Ein Entwicklungsroman in Tönen.
Fast zeitgenössisch ist Maurice Duruflé (1902 bis 1986). Silbrig perlend strömt der Silberfluss seines Prelude, die anschließende Fuge berührt mit erhaben schöner Melodik. Ein Gesamtkunstwerk, dem großen Organisten Jehan Alain gewidmet, das unter die Haut geht.
Mit ihrer Musik versetzte Andrea Kumpe rund 100 Zuhörer in Begeisterung. Umso höher ist ihre Leistung einzuschätzen, da die Heizung defekt war und Kumpe mit klammen Fingern Virtuoses leistete.
Verständlich, dass sie es deshalb bei einer kleinen, charmanten Miniatur als Zugabe belies: dem "Ancient Mariner" (Seemann alter Zeit) von Edwin Lemare. Eine erstaunliche Organistin, die viel zusagen hat und hoffentlich bald wieder im Oberallgäu zu erleben ist.